Vom 26. Juni bis zum 01. Juli kommen der Autor Wladimir Kaminer und die Fotograf*innen Ute Mahler und Werner Mahler im Rahmen des Projekts »Experiment HEIMAT« nach Detmold. Begleitet wird ihr Rechercheaufenthalt von einem vielfältigen Kulturprogramm des Literaturbüros OWL.
Das vom Westfälischen Literaturbüro in Unna initiierte Literatur- und Fotografie-Projekt »Experiment HEIMAT« rückt den Begriff der HEIMAT ins Zentrum eines künstlerischen Versuchs. Renommierte Autor*innen und Fotograf*innen reisen 2021 an neun bereits als HEIMAT etablierte Räume oder aus bestimmter Perspektive »heimatlich« konnotierte Orte in Westfalen. Die künstlerischen Ergebnisse – literarische Texte und Fotoserien – werden im Anschluss zu einem Text-Foto-Band und einer Wanderausstellung aufbereitet, die 2022 an die HEIMAT-Orte zurückkehrt. Einer dieser HEIMAT-Orte ist das Hermannsdenkmal in Detmold.
Mit Stift und Kamera nähern sich Wladimir Kaminer, Ute Mahler und Werner Mahler dem Hermannsdenkmal und versuchen zu ergründen, was das lippische Wahrzeichen mit HEIMAT zu tun hat und was unter HEIMAT überhaupt zu verstehen ist. In Begegnungen und im Austausch mit den hier lebenden Menschen untersuchen sie die Bedeutung, die diese dem Denkmal zuschreiben. Zentral ist dabei die Frage, inwieweit sich der Blick von außen mit der Eigenwahrnehmung der in Westfalen lebenden Menschen von »ihrer« HEIMAT deckt.
Während das Künstler*innentrio vor Ort ist, organisiert das Literaturbüro OWL zahlreiche Lesungen, Konzerte und Gespräche. Am Hermannsdenkmal ist am Samstagabend, 26. Juni, die absurd-komische Erzählkunst von Bestsellerautor Wladimir Kaminer zu hören. Er zeigt, welche Spuren der Begriff HEIMAT in seinen Büchern hinterlassen hat und liest aus seiner neusten Veröffentlichung »Der verlorene Sommer«. Neben der Martin-Luther-Kirche in der Detmolder Innenstadt präsentiert das Fotograf*innenpaar Ute Mahler und Werner Wahler am Samstagnachmittag eine Auswahl seiner Arbeiten und gibt Einblick in seine humanistische Sicht auf die Welt durch die analoge Kamera. Einen Tag später liest André Sedlaczek an gleicher Stelle für die ganze Familie aus seinem Buch »Hermann, der Cherusker« und das Sebastian-Netta-Trio ist mit einem Wald-und Wiesen-Konzert zu erleben. Am frühen Abend beleuchten die Autor*innen Dilek Güngör (»Ich bin Özlem«) und Viktor Funk (»Mein Leben in Deutschland begann mit einem Stück Bienenstich«) in Lesung und Gespräch die Suche nach einem Platz in Deutschland. In einem Podiumsgespräch mit Wladimir Kaminer, Merve Kazokoğlu, Ramadan Hassan und Friedrich Brakemeier steht am 28. Juni noch einmal das Thema HEIMAT im Mittelpunkt und der Schauspieler Henning Bormann liest zum Abschluss aus Heinrich von Kleists Drama »Die Hermannsschlacht«.
Anmeldungen und Kartenbestellungen sind ab sofort im Literaturbüro OWL unter www.literaturbuero-owl.de sowie 05231-30 80 210 möglich. Selbstverständlich finden alle Veranstaltungen in Übereinstimmung mit der dann geltenden Coroanschutzverordnung statt.
»Experiment HEIMAT« ist ein Projekt des Westfälischen Literaturbüros in Unna in Kooperation mit dem Literaturbüro OWL, unterstützt durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und den Landesverband Lippe.