Am 26. Juni ist am Hermannsdenkmal die absurd-komische Erzählkunst von Beststellerautor Wladimir Kaminer zu hören. Vor der imposanten Kulisse des Hermannsdenkmals zeigt er, welche Spuren der Begriff »Heimat« in seinen Büchern hinterlassen hat.
Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren, lebt aber seit rund 30 Jahren in Deutschland. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen hält er »den Deutschen« mit humoristischem Unterton regelmäßig den Spiegel vor. Wie kaum ein Zweiter beobachtet, hinterfragt und persifliert er die Menschen in seinem Alltag.
Am Hermannsdenkmal blickt er auf seine alte und die neue »Heimat« und liest u. a. vom Ankommen in Deutschland, von überraschenden Besuchen spät in der Nacht und von nicht weniger überraschender Nachbarschaftshilfe. Und er stellt sein neues Buch »Der verlorene Sommer« vor, denn trotz Lockdown, Mundschutz und Fassbier-Verbot fand Wladimir Kaminer auch im letzten Jahr überall Geschichten, die bewiesen: Das Leben ging weiter! Wenn auch jeden Tag ein bisschen anders als zuvor.
Experiment HEIMAT
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts »Experiment HEIMAT« statt.
HEIMAT – eine Emotion oder ein Ort? Eine Realität oder ein Ideal? Ist sie dort, wo wir geboren oder aufgewachsen sind? Oder hier, wo wir jetzt leben? Verändert sich HEIMAT im Laufe des Lebens? Oder existiert sie vielleicht überhaupt nicht (mehr)? Diesen und zahlreichen anderen Fragen geht das Projekt »Experiment HEIMAT« des Westfälischen Literaturbüros in Unna nach. Im Zeitraum von 2021 bis 2022 setzten sich renommierte Autor*innen und Fotograf*innen künstlerisch mit acht bereits als HEIMAT etablierten Räumen oder aus bestimmter Perspektive »heimatlich« konnotierten Orten in Westfalen auseinander. Einer dieser HEIMAT-Orte ist das Hermannsdenkmal in Detmold.
Vom 26. Juni bis zum 01. Juli kommen der Autor Wladimir Kaminer und die Fotograf*innen Ute Mahler und Werner Mahler für einen Rechercheaufenthalt nach Detmold. In Begegnungen und im Austausch mit den hier lebenden Menschen, gesellschaftlichen Gruppierungen und Besucher*innen nähert das Trio sich dem Wahrzeichen Lippes mit Stift und Kamera. Zentral wird dabei stets die Frage sein, inwieweit sich der Blick von außen mit der Eigenwahrnehmung der in Lippe lebenden Menschen von »ihrer« Heimat deckt.