Diese Veranstaltung tanzt aus der Reihe: Gemeinsam mit dem Musik- und Literaturfestival ‹Wege durch das Land› und den Künstler*innen Caroline Wahl, Hanna Werth und Pavel Efremov führen uns die Wege ans Meer.

Nach ihrem gefeierten Debüt »22 Bahnen« erzählt die Autorin Caroline Wahl in ihrem Roman »Windstärke 17« die Geschichte von Tilda und Ida weiter. Dieses Mal aus der Sicht von Ida, die mit ihrem verbeulten Hartschalenkoffer ihre Kindheit, die Kleinstadt, das Freibad verlässt, auf Rügen strandet und in ihrem Kopf mit einem Sturm aus Wut, Trauer und Schuld von Windstärke 17 kämpft. Und bei jedem Wetter zieht es sie ins Meer, es ist Kampf und Rettung zugleich, hier laufen Gedanken und Schmerz aus ihrem Körper heraus.

Caroline Wahl ist in Lesung und Gespräch zu erleben. Für den alten Fischer aus Ernest Hemingways »Der alte Mann und das Meer« ist das Meer »la mar«, die Geliebte, die große See mit Freunden und Feinden. Die Schauspielerin Hanna Werth liest die Erzählung über den nahezu epischen Kampf zwischen dem Fischer Santiago und einem riesigen Marlin, den der alte Mann liebt und dennoch töten will. Pavel Efremov begleitet die Lesungen mit dem Akkordeon, er kommentiert, umwebt und lässt die Meereswellen im Sommertheater heranrollen.

Karten sind hier erhältlich (über unseren Kooperationspartner ‹Wege durch das Land›).

Caroline Wahl

Hanna Werth

Pavel Efremov

21. Februar 2025

Familiendinge

Die Autor*innen Lisa Roy und John von Düffel lesen und sprechen über Familiendinge und Generationenfragen. Eckhard Wiemann begleitet die Veranstaltung mit Improvisationen am Klavier.

Die Romane der beiden Schreibenden, die altersmäßig rund eine Generation trennt, sind durch familiäre Leerstellen verbunden: die verschwundene Mutter bzw. der tote Vater, bringen die Handlungen ins Rollen.

In ihrem Debüt »Keine gute Geschichte« entwirft Lisa Roy ein kraftvolles Porträt von Familien, Herkunft und den unsichtbaren Fäden, die unser Leben prägen. Die Ich-Erzäherin Arielle ist im prekären Essener Stadtteil Katernberg aufgewachsen, hat es dort herausgeschafft und Karriere gemacht. Nun kehrt sie nach einer Depression in ihre Heimatstadt zurück, um sich um ihre Großmutter zu kümmern und sich auf die Suche nach ihrer vor 24 Jahren spurlos verschwundenen Mutter zu machen. Lisa Roy hat einen rauen, Ruhrpott-typischen Tonfall für ihre ruppige Heldin und deren bizarre Abenteuer gefunden.

John von Düffels »Der brennende See« ist ein Roman über Miteinander der Generationen, zwischen den Erblasten der Vergangenheit auf der einen Seite und einer sich rasant verändernden Zukunft auf der anderen. Hannah, Tochter eines Schriftstellers, kehrt nach dem Tod ihres Vaters in die Stadt ihrer Kindheit zurück. In der Wohnung des Verstorbenen findet sie das Foto einer Unbekannten. In der flimmernden Hitze eines erneut rekordverdächtig trockenen Aprils begibt Hannah sich mit diesem Bild auf Spurensuche. Bald muss sie erkennen, dass nicht nur die vertraute Landschaft ihrer Kindheit sich in Staub und Rauch auflöst und der See zu verschwinden droht.

Für Studierende der Universität Paderborn ist die Veranstaltung im Rahmen des AStA Kulturtickets kostenfrei. Bitte reserviert euch einen Platz, indem ihr eine kostenlose Karte bucht (siehe unten) und bringt zur Lesung unbedingt euren gültigen Studierendenausweis der Universität Paderborn mit.

Die Autorin Isabelle Lehn trifft sich zum Buchgeplauder mit rund 20 Leser*innen und tauscht sich mit ihnen in einem moderierten Gespräch über ihr Buch »Die Spielerin« aus.

Das Buchgeplauder ist keine klassische Lesung, sondern ein Gedankenaustausch mit dem Publikum, ein Gespräch auf Augenhöhe. Hier dürfen in lockerer Atmosphäre Fragen gestellt, Antworten diskutiert und Impulse ausgesprochen werden. Zuhören ist natürlich ebenfalls gewünscht.

Isabelle Lehn erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte einer unscheinbaren Frau mittleren Alters, die aus einem behüteten Leben in der niedersächsischen Provinz nach Zürich zieht, um als Investmentbankerin Karriere zu machen und kurzerhand zur operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia wird. Die Figur trägt den Namen A. und lernt rasant die Welt der Bad Banks kennen, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Sie lernt, nicht so genau hinzuschauen, für wen sie ein Konto eröffnet. Sie lernt, nicht nachzufragen, woher ein Vermögen stammt. Kurz gesagt: Sie lernt es, Geld zu waschen. Und vor allem lernt sie, ihre Unscheinbarkeit zu nutzen und damit Millionen zu machen. Vor Gericht letztendlich schweigt sie. Ihre Geschichte erzählen andere. Ein Roman, der durch eine wahre Kriminalgeschichte inspiriert ist und sich wie ein einziger Machtrausch lesen lässt.

Für das Buch-Geplauder sollten alle Teilnehmer*innen den Roman gelesen haben, denn sonst kann kein Gespräch stattfinden. Für den Kauf und das Lesen sind die Besucher*innen selbst verantwortlich, für alles andere ist gesorgt. Durch den Abend führt ein*e Moderator*in. Karten können hier über die Webseite erworben werden sowie in der Detmolder Buchhandlung Kafka & Co, Krumme Str. 8, 32756 Detmold.

Isabelle Lehn

Die sofa stories sind ein langer, sommerlicher Leseabend in der Stadt. Vier Bielefelder WGs öffnen ihre Wohnzimmertüren und Gartentore und laden auf ihre Sessel, Sofas und Fußböden ein, um ihre Wohnungen und Gärten für einen Abend in Lesebühnen zu verwandeln.

Die Besucherinnen treffen sich zum Auftakt an einem zentralen Ort in Bielefeld und von dort geht es dann zu Fuß, in Kleingruppen an vier private, ganz unterschiedliche Lesestationen. Dort sind jeweils Schauspielerinnen bzw. Sprecherinnen mit unterschiedlichen Geschichten zu hören. Bei den sofa stories sitzt man nah beieinander, auf dem Sofa, dem Klapphocker oder auch dem Küchenfußboden, lauscht der Story, knabbert Snacks und kommt ins Gespräch, mit den anderen Besucherinnen und den Künstlerinnen. Die Lesenden bleiben dann in ihrer WG und erwarten die nächste Gruppe, das Publikum wandert nach einer Lesung weiter zum nächsten Text, von WG zu WG, von Lesung zu Lesung und reist mit den Wörtern in andere Zeiten und Kulturen – oder schaut dem Hier und Jetzt ins Gesicht.

Der Vorverkauf beginnt am 01. Juni 2025.

27. Januar 2025

LitParty 2025

Bei der LitParty gibt es frisch geschriebene Texte und Livemusik. Es wechseln sich Geschichten, die von ihren Autor*innen gelesen werden, mit live gespielten Songs ab. Text, Lied, Text, Lied …

Die Texte entstehen erst kurz bevor sie auf die Bühne gebracht werden: am Veranstaltungstag selbst schreiben sich vier Schriftsteller*innen in zwei Runden sprichwörtlich die Finger wund. Dabei können sie fast alles schreiben, was und wie sie wollen. Es gibt es nur zwei unumstößliche Regeln: alle vier Schreibenden nehmen irgendwie Bezug auf einen von ihnen selbst erdachten point of interest und jeder Text muss auf den Titel des auf ihn folgenden Liedes enden. Denn der Song wird abends dann ja direkt von einer Band gespielt und wer mag, tanzt mit!

Mit dabei in diesem Jahr sind die Autor*innen Aiki Mira, Svenja Gräfen, Kaleb Erdmann und Mascha Unterlehberg sowie die Band vlinda..

Das Konzept, bekannt als bal littéraire, wurde in Frankreich erfunden und hat sich dort in Rekordzeit an Theatern und auf Festivals verbreitet. Auf London, Rom und Madrid folgte 2010 der erste deutsche bal in Bonn und nun seit ein paar Jahren auch in Paderborn.

Der Eintritt ist frei. • Einlass ist ab 19:30 Uhr, Lesung und Musik starten um 20:00 Uhr. • Kommt vorbei!

Die Autorin Mithu Sanyal ist mit ihrem – für den Deutschen Buchpreis 2024 nominierten – Roman »Antichristie« in Lesung und Gespräch zu erleben. Erzählte ihr gefeiertes Debüt »Identitti« von Identitätspolitik, fragt »Antichristie« nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen.

Durga ist 50, erfolgreiche Drehbuchautorin und auf dem Weg nach London, wo sie an einer möglichst kritischen Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitwirken soll. Durga liebt Kritik und Britishness und Agatha Christie … und als Kind eines vom britischen Empire versehrten indischen Vaters auch wieder nicht. In ihr toben Kämpfe, die weit in die Geschichte der Welt hineinreichen. Und auf einmal findet sie sich als Mann in 1906 wieder und trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi gegen den Kolonialismus kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. »Antichristie« flimmert vor historischen Bezügen, vor Pop-Zitaten und postkolonialer Debatte. Der Roman ist wild, faszinierend, lustig, tragisch und ungeheuer informativ. Mithu Sanyal legt den Finger in die Wunde der kollektiven Ignoranz des Westens – macht es aber mit Humor.

Die Presse ist begeistert: »Wie Mithu Sanyal […] an die Wurzel von Freiheitskampf und Terrorismus geht, ist elektrisierend. Durgas Zeitreise im Körper eines Mannes ist erotisch, witzig und gleichzeitig von Trauer durchsetzt. […] die Geschichte, die wir ignorieren, unterdrücken, nicht sehen wollen. Brillant.« (Peter Helling, NDR)

Karten können hier über die Webseite erworben werden sowie in der Detmolder Buchhandlung Kafka & Co, Krumme Str. 8, 32756 Detmold.

14. Januar 2025

zwischen/miete NRW

Die zwischen/miete NRW holt literarische Leichtigkeit in Bielefelds gemütliche Wohnzimmer: die Autorin Stefanie de Velasco ist zu Gast in einer WG, um aus ihrem aktuellen Roman »Das Gras auf unserer Seite« zu lesen und über diesen zu plaudern.

Mit ihrem dritten Roman gelingt es Stefanie de Velasco, ein gesellschaftlich umstrittenes Thema unterhaltsam, weltoffen und gnadenlos warmherzig zu verpacken. »Das Gras auf unserer Seite« beleuchtet die unterschiedlichen Lebensentwürfe dreier Frauen, die eines gemeinsam haben: keine Lust auf das Leben in einer traditionellen Frauenrolle. Kessie, Grit und Charly sind Mitte vierzig, ein Alter, in dem man fest im Leben steht: Karriere, Haus, Familie. Jedenfalls denken das viele. Doch die drei Frauen sind ihren eigenen Weg gegangen. Jetzt geraten sie aber aufgrund überraschender Ereignisse in eine Situation, die einen neuen Lebensplan erfordert.

Die Veranstaltung wird im Rahmen eines Praxisseminars gemeinsam mit Studierenden der Universität Bielefeld konzipiert und durchgeführt.

Die Lesung findet in einer Bielefelder WG am Kesselbrink statt. Die Adresse wird nach Kartenkauf bekannt gegeben. Die Karten kosten 5 Euro (inkl. Begrüßungsgetränk vor Ort) und können hier erworben werden.

16. Dezember 2024

LiterNatur OWL

»LiterNatur OWL« ist eine literarische Rallye für Kinder und Erwachsene. Ihr seid quiz- und kulturbegeistert, habt ein eigenes Smartphone und Lust, euch mittels Wissen und Koordinaten zur nächsten Station zu rätseln? Dann solltet ihr »LiterNatur OWL« nicht verpassen!

Im Teutoburger Wald gilt es auf einem ca. 5,5 km langen Rundweg per App den Weg zu finden und Fragen rund um (Kinder)Literatur und Natur zu beantworten. Vom Parkplatz in Berlebeck geht es durch historische Parkanlagen, über malerische Waldwege bis hinauf zur Ruine der Falkenburg. Auf dem Weg sucht man anhand von GPS-Daten, Fotos und Beschreibungen rund 20 multimediale literarische Stationen, an denen durch das Lösen von Quizfragen Hinweise »gecacht« werden, die jeweils zur nächsten Station führen.

Das Literaturcaching ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet. Der Weg beinhaltet kleine bis große Steigungen, bitte unbedingt festes Schuhwerk haben. Die Mitnahme von Fahrrädern, Dreirädern, Kinderwagen o. Ä. wird nur bedingt empfohlen. Kinderwagen sollten für Waldboden und entsprechende Unebenheiten geeignet sein. Für Rollstuhlfahrer*innen ungeeignet.

Weitere Infos und Tipps zu »LiterNatur« findet ihr hier.

So könnt ihr die »LiterNatur« spielen:
1. Ladet euch die App Actionbound herunter
2. Tippt auf den Button »Bound finden« und gebt »LiterNatur Detmold« ein
3. Ladet den Bound zu Hause im WLAN herunter, bevor ihr euch auf den Weg macht – das garantiert euch auch bei schlechter Netzabdeckung ein gutes Spielerlebnis
4. Macht gerne ein Foto von eurer Rallye und verlinkt uns.

Der Westphalian Poetry Slam präsentiert ein literarisches Bühnenerlebnis mit fünf der renommiertesten Poetry-Slammer*innen aus dem deutschsprachigen Raum. Freuen Sie sich auf einen Abend voller Dichtkunst, Wortwitz und Textakrobatik.

Der Westphalian Poetry Slam bringt fünf der renommiertesten Poetry-Slammer*innen aus dem deutschsprachigen Raum nach Westfalen. Jan-Philipp Zymny (zweifacher deutschsprachiger Meister), Ines Strohmaier (U20-Vize-Meisterin Vorarlberg 2018, Bayrische U-20-Vize-Meisterin 2019), Gina Walter (U20- Schweizer-Meisterin 2017), Felix Maier (Südtiroler U20-Meister 2019) und Franziska Peschel (Luxemburgische Meisterin 2024) bieten ein literarisches Bühnenerlebnis der Extraklasse.

Nicht nur bekannte Werke haben diese fünf Wortakrobat*innen dabei im Gepäck, sondern auch eigens für die Show verfasste Texte zur Vielfalt und Geschichte Westfalens. Ob spitzzüngiger Humor, gefühlvolle Sprachkunst oder charmante Wortspielerei – diese Best-Of-Tournee lässt keine Wünsche offen. Eine Veranstaltungsreihe nicht nur für alteingesessene Poetry-Slam-Fans sondern auch Neuentdecker*innen des Formats.

Eine Veranstaltung von aufbrüche – literaturfestival [lila we:] 2025, gefördert von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Weitere Förderer des Festivals sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Sparkassenverband Westfalen-Lippe und die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung.

10. Oktober 2024

Slam 24

Die 28. deutschsprachigen Meister*innenschaften im Poetry Slam kommen wieder nach Ostwestfalen-Lippe!

Über 50 der besten Poet*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein, Ostbelgien und Südtirol wetteifern vom 19. bis 23. November in Bielefeld mit ihren selbstverfassten und vielfältigen Texten um die Gunst des Publikums – und um den Titel: Meister*in im Poetry Slam!

Den Auftakt macht die große Eröffnungsgala in der Dr. Oetker Welt – bekannte Poetry Slam-Größen wie Sebastian 23, Jan Philipp Zymny oder die amtierende Meisterin Theresa Sperling stimmen hier mit ihren literarischen Performances und musikalischen Features auf die nächsten Tage ein. In den folgenden Halbfinals treten dann jeweils zwölf Slammer*innen gegeneinander an – wer überzeugt die Publikumsjury und zieht ins Finale ein? Ein besonderes Highlight ist zudem der Teamslam, bei dem aus acht Teams die Sieger*innen gekürt werden.

Karten und weitere Infos zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es hier. Die Veranstaltungsorte und Preise variieren je nach Veranstaltung.

09. Oktober 2024

Dorfgeschichten

Der Schauspieler Walter Sittler liest aus dem autobiografischen Roman »titos brille« von Adriana Altaras.

Die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras führt ein ganz normales, chaotisches und unorthodoxes Leben in Berlin: Mit zwei fußballbegeisterten Söhnen und einem westfälischen Ehemann, der ihre jüdischen Neurosen stoisch erträgt – bis ihre Eltern sterben und sie eine Wohnung erbt, die seit vierzig Jahren nicht mehr ausgemistet wurde.

Von nun an beginnt eine kuriose Reise durch Hinterlassenschaften einer strapaziösen Familie. Bewegende Briefe und uralte Fotos werden entdeckt sowie fragwürdige Geheimnisse, die gerne hätten verdeckt bleiben können. Altaras erzählt ironisch, ohne Umschweife und Scheu, jedoch mit viel Wärme und Witz von ungleichen Schwestern, von einem Vater, der immer ein Held sein wollte, und von einer Mutter voller Energie und Einsamkeit. Vom Exil, von irrwitzigen jüdischen Festen und einer Stauballergie, die ihr das deutsche Fernsehen einbrockt – und von den vielen faszinierenden Mosaiksteinen, aus denen sich ein Leben zusammensetzt. Eine turbulente Familiengeschichte, die ihre Spuren quer durch Europa und das bewegte 20. Jahrhundert zieht und stets die Vergangenheit und das Hier und Jetzt miteinander in Einklang bringt.

Der Schauspieler Walter Sittler liest aus dem autobiografischen Roman »titos brille« von Adriana Altaras.

Die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras führt ein ganz normales, chaotisches und unorthodoxes Leben in Berlin: Mit zwei fußballbegeisterten Söhnen und einem westfälischen Ehemann, der ihre jüdischen Neurosen stoisch erträgt – bis ihre Eltern sterben und sie eine Wohnung erbt, die seit vierzig Jahren nicht mehr ausgemistet wurde.

Von nun an beginnt eine kuriose Reise durch Hinterlassenschaften einer strapaziösen Familie. Bewegende Briefe und uralte Fotos werden entdeckt sowie fragwürdige Geheimnisse, die gerne hätten verdeckt bleiben können. Altaras erzählt ironisch, ohne Umschweife und Scheu, jedoch mit viel Wärme und Witz von ungleichen Schwestern, von einem Vater, der immer ein Held sein wollte, und von einer Mutter voller Energie und Einsamkeit. Vom Exil, von irrwitzigen jüdischen Festen und einer Stauballergie, die ihr das deutsche Fernsehen einbrockt – und von den vielen faszinierenden Mosaiksteinen, aus denen sich ein Leben zusammensetzt. Eine turbulente Familiengeschichte, die ihre Spuren quer durch Europa und das bewegte 20. Jahrhundert zieht und stets die Vergangenheit und das Hier und Jetzt miteinander in Einklang bringt.