Der Schauspieler Ulrich Noethen liest aus dem autobiografischen Roman »Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters« von Dmitrij Kapitelman.
Deutschland, Ukraine oder Israel: Sowohl Vater Leonid Kapitelman als auch Sohn Dmitrij Kapitelman stehen im Roman vor der Wahl dreier Länder – doch welches Land ist die Heimat? Vater Leonid hat den ersten Teil seines Lebens in Kiew verbracht, den zweiten auf einem klapprigen Bürostuhl in einem Leipziger Russische-Spezialitäten-Laden, aber zugehörig hat er sich in seinen fast sechzig Jahren noch nirgendwo so richtig gefühlt. Dmitrij, Sohn eines jüdischen Vaters und einer nicht-jüdischen Mutter und somit im orthodoxen Sinn eigentlich gar kein Jude, trägt einen ukrainischen Pass im Portmonee und führt ein Leben in grundsätzlicher Orientierungslosigkeit. Also reisen beide unsichtbaren Männer nach Israel, in eine vielleicht unbekannte Heimat, in der Hoffnung, dort ihre eigene Sichtbarkeit zu entdecken.
»Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters« gibt Einblick in das Leben des Autors und zeichnet eine Suche nach der jüdischen Identität, die auch mit Humor genommen werden darf. Nicht zu vergessen: eine zugleich kühne und warme Liebeserklärung eines Sohnes an seinen Vater.