Den Gedanken eines literarischen Austauschs der Generationen verfolgt das Literaturbüro OWL seit 2021 unter dem Obertitel »Meeting of Generations«. Mit Erfolg ist in diesem Rahmen auch die Lesungs- und Gesprächsreihe »DoubleTrouble: Autor*innen lesen über den Tellerrand der Generationen!« initiiert worden.
Unter dem Titel »DoubleTrouble: Kultur(en) und Gesellschaft!« lesen Renan Demirkan und ihre Tochter Ayshe Gallé Texte, die eine Verbindung zum generationenübergreifenden Thema Kultur(en) und Gesellschaft aufweisen. Dieses Familientreffen der besonderen Art verspricht einen äußerst spannenden Abend, da sich Mutter und Tochter ohnehin im permanenten Austausch darüber befinden, wie sich Gesellschaft im Kontext der (Multi-)Kulturen entwickelt.
In Ankara geboren, kam Renan Demirkan 1962 als Siebenjährige nach Deutschland. Sie gilt als Multitalent und als eine der intensivsten deutschsprachigen Darstellerinnen. Ihr erster Roman »Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker«, erschienen 1991 und in vier Sprachen übersetzt, stand wochenlang auf der Spiegelbestseller-Liste und ist heute zu einem Teil der Schulliteratur geworten. Renan Demirkan erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u.a. den Grimme Preis, die Goldene Kamera und das Bundesverdienstkreuz 1997 und 2018 den Demokratiepreis der SPD Rheinland-Pfalz). 2016 initiierte sie den Aufruft »Checkpoint:demokratie«, der im Mai 2017 zu einem eingetragenen Verein wurde und dessen Vorstandvorsitzende sie ist.
Ayshe Gallé (*1986 in Köln) ist Kosmopolitin, Künstlerin und hat 2020 mit »Kinder des Widerstands« eine bemerkenswerte Publikation vorgelegt, die sich explizit mit den Auswüchsen des gesellschaftlichen Lebens beschäftigt: »Wer kam eigentlich auf die absurde Idee, den Mars zu besiedeln, anstatt zu lernen, wie man Lebewesen anständig behandelt? Den Mars! Wie kommt man auf so einen Schwachsinn? Einen lebendigen Planeten gegen einen toten Planten eintauschen zu wollen, nur um nicht zuhören zu müssen, nur um sich Fehler nicht eingestehen und Kurskorrektur vornehmen zu müssen – nur um sich der Verantwortung zu entziehen! Wir müssen uns ändern! Ich freu mich drauf.«