Literaturbüro OWL

Text auf Raten: Poetry Clip

Mary Shelleys »Frankenstein oder Der moderne Prometheus« und seine zeitgenössischen Interpretationen

»Text auf Raten« präsentiert Klassiker der (Welt)Literatur in Ostwestfalen-Lippe. Lesungen aus großen literarischen Werken werden mit zeitgenössischen Rezeptionen auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr steht Mary Shelleys »Frankenstein oder Der moderne Prometheus« im Fokus.

Rate plus: Poetry Clip

Die »Rate plus« fügt den vielen Interpretationen der Geschichte rund um Victor Frankenstein und das von ihm geschaffene Wesen eine individuelle Rezeption des Literaturbüros OWL hinzu: Das Autor*innen-Duo Rike Sauer und Hellmuth Opitz schreiben gemeinsam einen Text, der durch das Frankenstein-Motiv inspiriert ist. Man darf gespannt sein, welche literarische Form ihnen geeignet scheint, sich dem sensiblen Monster zu nähern. Der fertige Text wird durch die Gestalterin Cendra Polsner audiovisuell umgesetzt und somit künstlerisch weiterentwickelt.

Der Poetry Clip wird erstmalig im Rahmen der Text auf Raten-Veranstaltung im Die Birke Filmtheater am 19. Oktober 2022 präsentiert, sowie bei allen anderen Abenden der Reihe ausgespielt. Der Clip wird ab dem 20. Oktober 2022 zudem auf dem Youtube und Instagram-Kanal des Literaturbüros OWL zu sehen sein.

Rate 1: Text und Film

19. Oktober 2022, Die Birke Filmtheater, Minden

Rate 2: Text und Musik

20. Oktober 2022, Buchhandlung Kafka, Detmold

Rate 3: Text und Tanz

25. Oktober 2022, Buchladen Auslese, Herford

Rate 4: Text und Comic

26. Oktober 2022, Buchhandlung LESBAR, Beverungen

»Frankenstein oder Der moderne Prometheus« in OWL

An vier aufeinanderfolgenden Abenden wird an vier unterschiedlichen Orten »Frankenstein oder Der moderne Prometheus« von Künstler*innen vielfältig interpretiert. Fast jede*r hat von Frankenstein gehört oder gesehen, da die Geschichte der geschaffenen Kreatur vielfach rezipiert wurde. Vom Kino über Tanz bis zum Comic. Wie haben die anderen Künste das Frankenstein-Motiv aufgenommen und weiterverarbeitet? Wie haben sie dazu beigetragen, dass ein gemeinhin verzerrtes Bild des im Roman entwickelten Originals entstanden ist? Eine Annäherung an das Zusammenspiel von Text und der Rezeption in den anderen Künsten liefern die vier Veranstaltungstage und die digitale Rate. Als roter Faden ziehen sich die Lesungen aus dem Originaltext durch die Veranstaltungsreihe, sie korrespondieren mit Musik, Film, Tanz oder Comic-Rezeptionen. Natürlich kann »Text auf Raten« den umfangreichen Text nicht in Gänze zu Gehör bringen, ausgewählte Sequen­zen vermitteln jedoch unterschiedliche Perspektiven des Werkes, so dass ein leichtfüßiger Gesamteindruck entsteht.

Die in Mary Shelleys Roman »Frankenstein oder Der moderne Prometheus« geschaffene Kreatur gilt vielfach als berühmteste Horrorfigur der Literaturgeschichte und das Werk in Gänze als Erstlingswerk der Science-Fiction Literatur. Dieser Roman ist verstörend, mysteriös, düster und schillernd zugleich. Er erzählt die Geschichte des jungen Schweizers Viktor Frankenstein, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen erschafft. Nach Jahren des Experimentierens ist es dem ehrgeizigen Forscher Victor Frankenstein gelungen, aus toter Materie ein künstliches Wesen zu erschaffen. Doch das Ergebnis seiner alchemistischen Versuche erschüttert ihn bis ins Mark. Entsetzt überlässt er die Kreatur seinem Schicksal. Dessen verzweifelte Suche nach Nähe und Akzeptanz endet in Chaos und Verwüstung.

Dass die Autorin mit ihrem 1818 veröffentlichten Roman mehr im Sinn hatte als eine Gruselgeschichte zu schreiben, verdeutlicht bereits der Titel, in dem auf Prometheus verwiesen wird. Der antike Mythos hinterfragt das Verhältnis von Schöpfer und Geschöpf und ist damit nach wie vor absolut modern. Es geht um Fragen nach Schöpfungsmöglichkeiten, nach wissenschaftlicher und ethischer Verantwortung. Wenn man in den Text schaut, so findet man kein irres Monster, sondern es wird ein sensibles, nach Liebe suchendes Wesen geschildert, das zum Täter wird, weil es diese Liebe nicht bekommt. So überrascht die rund 200 Jahre alte Urfassung des Romans nicht durch ihre Schockeffekte, sondern vielmehr durch ihr Einfühlungsvermögen in die Seele des Monsters und durch den visionären Scharfsinn, der damals erst 19-jährigen Mary Shelley, u. a. im Hinblick auf Gentechnik und Klonversuche. Aber auch darüber hinaus eröffnen sich grundlegende gesellschaftliche Themen wie Integration, Erziehung, Gerechtigkeit oder Verantwortung. Gelesen wird aus der Urfassung von 1818 (2013 neu übersetzt von Alexander Pechmann), die aus heutiger Sicht in vielen Aspekten moderner als die überarbeitete Fassung von 1831 scheint.

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