In seinem Konzert verbindet das Sebastian Netta Trio die wunderbare Vielfalt der Traditionen von Volksliedern mit melodischen Jazz-Stilistiken.
Das kollektive Gedächtnis ist voll von den schönen Melodien und sehnsuchtsvollen Texten, die in den vergangenen Jahrhunderten von Deutschland aus auch in die weite Welt getragen wurden. Dort sind sie Teil anderer Kulturen geworden und haben sich vereint mit anderen Traditionen, um neue zu bilden und neue musikalische Traditionen zu begründen. In dieser Art des Musizierens kommen Wissen, Erfahrung und Entdeckergeist gleichermaßen ins Spiel. Form und Ästhetik werden durch die Künstler*innen ad hoc interpretiert, neue Impulse werden aufgenommen und verarbeitet. Die Stilmittel der anderen Traditionen werden übernommen und zum Ausdruck wahrer Meisterschaft und Lebenserfahrung. In der Tradition des Jazz, hat das Sebastian Netta Trio sein musikalisches Zuhause gefunden und freut sich über die Möglichkeiten, den alten und schönen Melodien immer wieder neue Interpretationen angedeihen zu lassen.
Die Traditionen der Jazz Stilistiken mit den Melodien der Volkslieder zusammengebracht ergeben ein melodisches, harmonisches und rhythmisches Feuerwerk! Und man versteht jeden Satz, auch wenn er einen neuen Kontext erfährt. Höchste Improvisationskunst trifft auf tief verwurzelte Tradition.
Experiment HEIMAT
HEIMAT – eine Emotion oder ein Ort? Eine Realität oder ein Ideal? Ist sie dort, wo wir geboren oder aufgewachsen sind? Oder hier, wo wir jetzt leben? Verändert sich HEIMAT im Laufe des Lebens? Oder existiert sie vielleicht überhaupt nicht (mehr)? Diesen und zahlreichen anderen Fragen geht das Projekt »Experiment HEIMAT« des Westfälischen Literaturbüros in Unna nach. Im Zeitraum von 2021 bis 2022 setzten sich renommierte Autor*innen und Fotograf*innen künstlerisch mit acht bereits als HEIMAT etablierten Räumen oder aus bestimmter Perspektive »heimatlich« konnotierten Orten in Westfalen auseinander. Einer dieser HEIMAT-Orte ist das Hermannsdenkmal in Detmold.
Vom 26. Juni bis zum 01. Juli kommen der Autor Wladimir Kaminer und die Fotograf*innen Ute Mahler und Werner Mahler nach Detmold. Begleitet wird ihr Rechercheaufenthalt von einem vielseitigen, durch das Literaturbüro OWL kuratierten Programm. In Begegnungen und im Austausch mit den hier lebenden Menschen, gesellschaftlichen Gruppierungen und Besucher*innen nähert das Trio sich dem Wahrzeichen Lippes mit Stift und Kamera. Zentral wird dabei stets die Frage sein, inwieweit sich der Blick von außen mit der Eigenwahrnehmung der in Lippe lebenden Menschen von »ihrer« Heimat deckt.