Die Autorin Ina Brandt kommt mit ihrer beliebten »Eulenzauber«-Reihe zum Kinder- und Jugendliteraturfest »Wortspielerei« quasi auf Eulenschwingen geflogen. Bei den »Sololesungen« liest sie nur einem oder max. zwei Kindern in gemütlicher Atmosphäre aus »Eulenzauber« vor. Im Haus Münsterberg lädt sie jeweils für eine Viertelstunde ins Separée und gibt in kleinster Runde eine Minilesung aus »Der verwunschene See«. Und für die ein oder andere Frage hat die Autorin-zum-Anfassen sicherlich auch noch Zeit.

Im Zentrum der »Eulenzauber«-Bücher steht die Freundschaft zwischen dem Mädchen Flora und der zauberhaften Eule Goldwing. Gemeinsam lüften die beiden Geheimnisse, lösen Rätsel und helfen anderen Menschen und Tieren.

Im aktuellen Band »Der verwunschene See« herrscht große Aufregung. Denn eines Abends taucht die Zaubereule Aspriro auf und erzählt
ihnen, dass Goldwing für einige Tage die Aufgaben einer Herrschereule im Zauberreich übernehmen soll – nur Flora ist dieses Mal nicht mit eingeladen …

Die Lesung kann auch ohne Kenntnis der anderen Bände besucht werden.

Die Sololesungen beginnen um 13:00 Uhr, 13:15 Uhr, 13:30 Uhr und 13:45 Uhr. Pro Sololesung können max. zwei Karten erworben werden. Von 15:00 Uhr bis 16 Uhr gibt es eine klassische Lesung aus »Der verwunschene See« für Familien, für die gesondert Karten gekauft werden müssen.

Karten: Karten für die »Wortspielerei« kosten im Vorverkauf 5 € für Klein und Groß zzgl. Bearbeitungsgebühr (7 € an der Tageskasse) und können hier online bestellt oder in der Tourist Information Lippe & Detmold oder in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung erworben werden.

Die »Wortspielerei« ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Detmolder Kulturinstitutionen. Das komplette Programm mit allen Lesungen und Projekten ist hier online einzusehen oder kann über folgenden Link runtergeladen werden:

Die Autorin Ina Brandt kommt mit ihrer beliebten »Eulenzauber«-Reihe zum Kinder- und Jugendliteraturfest »Wortspielerei« quasi auf Eulenschwingen ins Haus Münsterberg geflogen.

Im Zentrum der »Eulenzauber«-Bücher steht die Freundschaft zwischen dem Mädchen Flora und der zauberhaften Eule Goldwing. Gemeinsam lüften die beiden Geheimnisse, lösen Rätsel und helfen anderen Menschen und Tieren.

Im aktuellen Band »Der verwunschene See« herrscht große Aufregung. Denn eines Abends taucht die Zaubereule Aspriro auf und erzählt
ihnen, dass Goldwing für einige Tage die Aufgaben einer Herrschereule im Zauberreich übernehmen soll – nur Flora ist dieses Mal nicht mit eingeladen …

Die Lesung kann auch ohne Kenntnis der anderen Bände besucht werden.

Diese 15:00 Uhr-Veranstaltung ist ein klassisches Lesungsformat. Um 13:00 Uhr können sich Kinder alleine oder zu zweit 10 Minuten von Ina Brandt im gemütlicher Atmosphäre vorlesen lassen.

Karten: Karten für die »Wortspielerei« kosten im Vorverkauf 5 € für Klein und Groß zzgl. Bearbeitungsgebühr (7 € an der Tageskasse) und können hier online bestellt oder in der Tourist Information Lippe & Detmold oder in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung erworben werden.

Die »Wortspielerei« ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Detmolder Kulturinstitutionen. Das komplette Programm mit allen Lesungen und Projekten ist hier online einzusehen oder kann über folgenden Link runtergeladen werden:

In dieser »Wörterleuchten«-Veranstaltung begegnen sich im Haus Münsterberg der Romanautor Doron Rabinovici und die Sachbuchautorin Nina Horaczek. Ihre Bücher »Die Einstellung« (2022) und »Populismus für Anfänger« (2017) nähern sich von unterschiedlichen Seiten dem aktuellen Populismus in unserer Gesellschaft, den Demagog*innen und ihrem Wirken. Die Autor*innen sind mit Lesungen aus ihren Büchern zu erleben und im Gespräch geht es ebenso um die Inhalte wie um die Chancen und Begrenzungen der unterschiedlichen literarischen Formate.

Mit Witz, Ironie und Fabulierlust erzählt Doron Rabinovici in seinem Roman »Die Einstellung« von einer immer stärker polarisierten Gegenwart, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Es geht um die Relativierung von Fakten, die Anziehungskraft des Autoritären, die Macht der Bilder. Es geht um den Kampf eines Populisten gegen einen Fotografen, der genau weiß, dass jede Aufnahme Zeugnis einer Einstellung ist: August Becker ist der Star unter den Pressefotografen, und soll im aktuellen Wahlkampf um die Kanzlerschaft den Spitzenkandidaten einer populistischen Partei, Ulli Popp, fotografieren. August Becker will den Mann hinter der Fassade von Fürsorglichkeit entlarven, seine Brutalität, seinen Zynismus. Tatsächlich gelingt ihm ein Schnappschuss, von dem er überzeugt ist, dass er den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen wird – bis sich von einem Tag auf den anderen alle Gewissheiten ins Gegenteil verkehren.

Die Populist*innen scheinen in Europa unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Und die meisten agieren, als gäbe es keine Strategien gegen die rechten Volksverführer*innen. Die Journalistin Nina Horaczek und der Kommunikationsexperte Walter Ötsch zeigen in ihrem Buch »Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung« die Tricks und Täuschungsmanöver der Demagog*innen. Sie beziehen sich dabei auf die Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte und geben als fiktive Coaches Tipps, wie man ein*e erfolgreiche*r Populist*in wird. Klug und unterhaltsam werden so Strategien von Demagog*innen entschlüsselt und die Leser*innen erfahren zudem, was man selbst gegen Populist*innen tun kann. »Denn«, wie es im Vorwort heißt, »nur wer versteht, wie Volksverführung funktioniert, ist immun gegen das Gift, das die Verführer versprühen.«

04. August 2022

DoubleTrouble: Kunst!

Die beteiligten Autor*innen der Reihe »DoubleTrouble« lesen über den Tellerrand der Generationen. Nora Gomringer und Meral Zigeler sind zu Gast bei der durch den künstlerischen Leiter des Literaturbüros OWL, Karsten Strack, moderierten Lesungs- und Gesprächsreihe. Thematisch geht es an diesem Abend in Texten und Gespräch um nichts Geringeres als die Kunst.

Nora-Eugenie Gomringer (Bamberg) leitet seit 2010 das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg als Direktorin im Auftrag des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Zahlreiche Aufträge, Aufenthaltsstipendien und Lehraufträge, auch im Namen des Goethe Instituts und der Pro Helvetia, haben sie als Autorin, Dozentin und Performerin rund um den Globus geführt. Bisher hat sie neun Lyrik- und zwei Essaybände veröffentlicht. Vielfältige Formen der Zusammenarbeit mit Musiker*innen und Bildenden Künstler*innen runden ihr Werk ab und erweitern es beständig. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten: u.a. den Förderpreis des Freistaates Bayern, den E.ON Kulturpreis, den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache, den Joachim-Ringelnatz-Preis, die Europa-Medaille des Freistaats Bayern sowie den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Meral Ziegler (Düsseldorf) schreibt für die Bühne, fürs Fernsehen, für sich selbst. Ziegler ist als freie Autorin, Kunstwissenschaftlerin und Spoken-Word-Künstlerin tätig, ihr Schreiben und ihre Performances wurden mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Ziegler arbeitete bereits für diverse namhafte Institutionen, Stiftungen und Verbände, u.a. die Goethe Institute Luxemburg und Paris. 2017 verlieh ihr die Stadt Konstanz den Literaturförderpreis »Junge Kunst«. Seit diesem Jahr ist sie Redakteurin und Moderatorin der Züricher Literaturtalk-Reihe »Wortfetzen«. Im April veröffentlicht der WDR die erste Folge der TV-Show »Clinch«, die sie als Redakteurin, Autorin und Künstlerin gestaltet. Ziegler ist zudem als studierte Kunstwissenschaftlerin und freie Autorin für unterschiedliche renommierte Museen und Sammlungen tätig, wie die Julia Stoschek Collection, KAI10 Arthena Foundation oder das Museum Kunstpalast. Sie beendet derzeit ihren M.A. der Kunstvermittlung und des Kulturmanagements in Düsseldorf.

03. August 2022

Der kleine Vampir

»Der kleine Vampir« von Angela Sommer-Bodenburg ist ein Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur. Die Schauspielerin Johanna Krumstroh und der Vibraphonist Oli Bott bringen Anton und seinen Freund, den Vampir Rüdiger, auf die Bühne im Haus Münsterberg und lassen mit Stimme und Musik deren Geschichte lebendig werden.

Anton, der für sein Leben gerne Gruselgeschichten – vor allem die über Vampire – liest, ist doch sehr überrascht, als eines Abends plötzlich ein echter Vampir auf seiner Fensterbank hockt. Nach dem ersten Schreck stellt er aber fest: Rüdiger ist ein richtig netter Vampir, der ebenso gerne liest wie er und mit dem man sogar spielen kann.

Wenn Anton mit Rüdiger losfliegt und in die Familiengruft der Schlottersteins herabsteigt – in der noch der ein oder andere blutrünstige Vampir schläft –, kann man sich auch ein wenig gruseln, besonders wenn das Vibraphon die Atmosphäre des Textes verstärkt. Aber, wie gesagt, nur ein bisschen.

Karten: Karten für die »Wortspielerei« kosten im Vorverkauf 5 € für Klein und Groß zzgl. Bearbeitungsgebühr (7 € an der Tageskasse) und können hier online bestellt oder in der Tourist Information Lippe & Detmold oder in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung erworben werden.

Die »Wortspielerei« ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Detmolder Kulturinstitutionen. Das komplette Programm mit allen Lesungen und Projekten ist hier online einzusehen oder kann über folgenden Link runtergeladen werden:

Die Autorin Rieke Patwardhan stellt den zweiten Band ihrer mehrfach ausgezeichneten Buchreihe »Forschungsgruppe Erbsensuppe« vor. Im Haus Münsterberg ist die »Forschungsgruppe Erbsensuppe auf neuer Mission«. Es ist davon zu hören »wie wir ein Haus kaperten und Linas Geheimnis auf die Spur kamen«.

Es ist in aller Munde, aber was bedeuten eigentlich Integration und Flucht genau? Wie kann so eine Integration aussehen? Welche Herausforderungen kommen da auf einen zu? Voller Leichtigkeit und Humor nähert sich Rieke Patwardhan diesen Fragen.

Nils und Evi sind sich sicher: Irgendwas ist faul! Ihre sonst so pflichtbewusste Freundin Lina kommt ständig zu spät zur Schule. Haben vielleicht die vielen Anträge, die das Mädchen aus Syrien ausfüllen muss, etwas mit ihrem seltsamen Verhalten zu tun? Oder gar das mysteriöse rote Kreuz, das auf manchen Papieren zu sehen ist?

Für die Forschungsgruppe steht fest: Sie müssen ermitteln und ihrer Freundin helfen!

Karten: Karten für die »Wortspielerei« kosten im Vorverkauf 5 € für Klein und Groß zzgl. Bearbeitungsgebühr (7 € an der Tageskasse) und können hier online bestellt oder in der Tourist Information Lippe & Detmold oder in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung erworben werden.

Die »Wortspielerei« ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Detmolder Kulturinstitutionen. Das komplette Programm mit allen Lesungen und Projekten ist hier online einzusehen oder kann über folgenden Link runtergeladen werden:

Im Rahmen der Herforder Erlebnistage liest der Autor Sascha Thamm aus seinem aktuellen Buch »Wildwasser-Rafting im Nichtschwimmerbecken«.

Sascha Thamm widmet sich in seinen Kurzgeschichten den großen Themen des Weltgeschehens. Es geht unter anderem um piepsende Rauchmelder, das sehnsüchtige Warten auf eine Draisine und natürlich um lässig schlendernde Kraniche. Aber auch mit seinen lyrischen Juwelen fliegt er zielsicher unter dem Radar der Hochkultur.

»Was kann schöner sein als das imaginäre Bild von Godzilla, der Mariah Carey mit einem Feuerstoß abfackelt? Dieses Buch von Sascha Thamm. Man will es fest an sich pressen und nie wieder loslassen. Saschas Humor ist wie ein Golden Retriever mit Silikonbrüsten. Äußerst ungewöhnlich … aber irgendwie geil.« (Martin Fromme)

Die Herforder Erlebnistage sind eine Reihe der Pro Herford GmbH. Die Lesung ist eine Kooperation mit dem Literaturbüro OWL. Die Veranstaltung ist kostenlos, um eine Anmeldung wird gebeten. Nähere Informationen gibt es hier.


HEIMAT – eine Emotion oder ein Ort? Eine Realität oder ein Ideal? Diesen und zahlreichen anderen Fragen ist das Projekt »Experiment HEIMAT« des Westfälischen Literaturbüros in Unna nachgegangen. Im Zeitraum von 2021 bis 2022 setzten sich renommierte Autor*innen und Fotograf*innen künstlerisch mit acht bereits als HEIMAT etablierten Räumen oder aus bestimmter Perspektive »heimatlich« konnotierten Orten in Westfalen auseinander. Einer dieser HEIMAT-Orte war das Hermannsdenkmal in Detmold.

Der Autor Wladimir Kaminer und die Fotograf*innen Ute Mahler und Werner Mahler waren 2021 für einen Rechercheaufenthalt in Detmold unterwegs. In Begegnungen und im Austausch mit den hier lebenden Menschen näherte sich das Trio dem Wahrzeichen Lippes mit Stift und Kamera. Im Anschluss an ihre Recherchereisen setzten die an »Experiment HEIMAT« beteiligten Autor*innen und Fotograf*innen ihre Eindrücke künstlerisch um. Es entstanden literarische Texte und Fotoserien zu den HEIMAT-Orten, die in einem Text-Foto-Band veröffentlicht und in einer Wanderausstellung aufbereitet wurden, die 2022 an die HEIMAT-Orte zurückkehrt.

Die Ausstellungseröffnung in Detmold findet im Lippischen Landesmuseum Detmold statt. Im Rahmen einer Vernissage werden Wladimir Kaminer, Ute Mahler und Werner Mahler ihre in Detmold entstandenen Texte und Fotos präsentieren.

»Mein Herz ist grün vor Wald«, schrieb einst der Heimatdichter Christian Dietrich Grabbe – geboren und gestorben in Detmold – über die Region seiner Heimat. Die Fotografien von Ute Mahler und Werner Mahler aus dem Teutoburger Wald erinnern an das »grüne Herz«. Nicht, weil die Fotografien farblich grün sind, es sind Schwarzweißfotografien, sondern, weil sie das Üppige des Waldes genauso wie seine Fragilität zeigen. Der Autor Wladimir Kaminer beschäftigt sich in seinem Text »Hermann« mit dem Prozess der »Hermannisierung« der Russlanddeutschen, die in ihre historische Heimat zurückkehren, bevorzugt in die Nähe des Hermannsdenkmals, damit das Eintauchen in die deutsche Sprache und Kultur angeblich schneller verläuft – so las er mal in einer russischen Zeitung. Ein Experiment am eigenen Leib wird durchgeführt. Er beobachtet, wie Heimaten entstehen und mit einer präzisen Genauigkeit und mit einem humorvollen Blick das Volk sowie das Hermannsdenkmal: »Ein wenig erinnerte er (Hermann) mich an die Freiheitsstatue in New York, nur, dass Hermann einen komischen Helm mit Öhrchen statt eines Kranzes auf dem Kopf trägt und ein Schwert statt einer Fackel in der Hand hält.« (Wladimir Kaminer)

Die Ausstellung wird vom 19. November bis zum 11. Dezember im Lippischen Landesmuseum Detmold zu sehen sein.

Details zu den anderen HEIMAT-Orten, den weiteren Künstler*innen und dem Text-Foto-Band sowie der Wanderaustellung, die die literarischen und fotografischen Ergebnisse präsentieren, sind auf der Webseite zum Projekt »Experiment HEIMAT« zu finden.

Die Lesung für Schüler*innen bringt in diesem Jahr einen Klassiker der jüdischen (Jugend-)literatur auf die Bühne: »Das Tagebuch der Anne Frank«. Annette Frier liest für Schüler*innen der Mittelstufe Auszüge aus Anne Franks eindrücklichen Tagebucheinträgen über das Leben im Hinterhaus in Amsterdam.

Zwei Jahre versteckte sich das jüdische Mädchen hier mit ihrer Familie und vier weiteren Personen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Ihrem Tagebuch vertraute sie ihre Gedanken, Träume und Ängste an und schrieb über ihren bedrohten Alltag auf engstem Raum.

Informationen und Anmeldung: Marlen Dettmer, 05231-3080224, dettmer@literaturbuero-owl.de.

Die Schauspielerin Annette Frier liest aus dem Künstlerroman »Das Gänsemännchen« von Jakob Wassermann. Einer der populärsten Erzähler seiner Zeit (1873-1934) und heute ein zu Unrecht vergessener jüdischer Autor, schreibt die Lebensgeschichte eines Nürnberger Komponisten. Es sind Stationen einer Lebensgeschichte, die Wassermann kennt: Ankommen, Assimilation, Kunst, Anerkennung, Scheitern.

Der Künstler Daniel Nothafft steht zwischen zwei Frauen: der spröden Gertrud und der lebenslustigen Leonore. Er heiratet Gertrud und liebt Leonore. Dem Komponisten zuliebe führen sie eine Ehe zu dritt. Das unglückselige Dreiecksverhältnis wird zum Skandal und Daniel zum Gespött der Stadt. Das Dasein eines Komponisten muss er sich hart erarbeiten. Ein Mann, der verzweifelt versucht, die höchsten Gipfel der Kunst zu erklimmen, ein romantisches Musikideal erstrebt und sich geradewegs in den Verlust seines kompositorischen Lebenswerkes verläuft.

Der Roman ist ein Plädoyer für das Ankommen und Scheitern zugleich, für das pathologische Streben eines Traumes und für die Unvereinbarkeit von Zugehörigkeiten. Wassermann selbst kämpft für ein anerkennendes Ankommen in seinem Leben und endet letztendlich mit der Diagnose der Unvereinbarkeit des Deutschen mit dem Juden. Die Romanfigur Daniel scheitert an dem Druck der Gesellschaft, die ihn auf einen Irrweg führen lässt.

Mit dem Titel »Das Gänsemännchen« erinnert Wassermann an eine Nürnberger Bronzeskulptur, die einen Bauer zeigt, der zwei Gänse unter dem Arm hält, die er auf dem Markt verkaufen möchte. Die Gänse aber, die ihr Schicksal ahnten, begannen so laut zu schnattern, dass der Bauer nach Hause zurückkehren musste. Sicher eine Erinnerung an die unglückselige Dreiecksbeziehung der Romanfigur, aber auch eine Erinnerung an den Versuch zu leben und dabei zu scheitern.

Der individuelle Gesprächstermin für Autor*innen aus OWL

Der künstlerische Leiter des Literaturbüros OWL Karsten Strack bietet im Jahr 2022 regelmäßige Autor*innensprechstunden an, in denen sich Autor*innen aus der Region beraten lassen können.

Karsten Strack ist seit vielen Jahren Verleger, Kulturveranstalter, Dozent für Kreatives Schreiben und Verlagswesen an diversen Universitäten und selbst Autor.

Gerne gibt er Antworten und Anregungen u. a. zu folgenden Fragestellungen: »Wie platziere ich mein Manuskript möglichst wirkungsvoll bei einem Verlag oder einer Literaturagentur?«, »Kann Selfpublishing ein guter Weg für mich sein?«, »Was sollte ich beim Thema Lektorat beachten?«, »Wo und in welcher Form trete ich öffentlich in Erscheinung?« und »Wie steigere ich als Autor*in generell meinen Bekanntheitsgrad?«

Die Sprechstunde wird sowohl online über die Plattform »Zoom« als auch in Präsenz im Haus Münsterberg in Detmold angeboten.

21. Juni 2022

MACHT(ge)HABE

Autoritäre Herrscher sind in erschreckend vielen Ländern immer noch und wieder an der Macht. Auch unter dem Deckmantel der Demokratie führen sie ein nahezu despotisches Regime nach ihren ganz eigenen Gesetzen. Kritische Stimmen werden – häufig mit allen Mitteln – zum Schweigen gebracht; die Repressionen treffen natürlich auch die Schriftsteller*innen.

Die Schauspieler*innen Felix Klare und Gabrielle Pietermann lesen Texte von Autor*innen aus Belarus, der Türkei und Kenia, die ihre Stimmen aus dem Exil heraus erheben, das Erlebte dokumentieren und zu Literatur formen. Die Lesungen werden von Harfenmusik umrahmt und akzentuiert. Mirjam Schröder interpretiert die gelesenen Texte mit den vielseitigen musikalischen Möglichkeiten der Harfe; die Sehnsucht nach Frieden, nach Freiheit und Harmonie wird ebenso hörbar wie Unterdrückung, Gewalt und Zerrissenheit.

In Sasha Filipenkos Roman »Der ehemalige Sohn« verunfallt der junge Franzisk auf dem Weg zu einem Rockkonzert und fällt ins Koma. Erst nach einem Jahrzehnt öffnet er wieder die Augen und erwacht in einem Land, das in der Zeit eingefroren scheint: Immer noch ist ein autoritärer Präsident an der Macht, die jungen Leute verlassen das Land und jeder Protest wird sogleich erstickt. Filipenko lässt in seinen Text reale Ereignisse und Gepflogenheiten aus Belarus einfließen, so dass mit »Der ehemalige Sohn« ein hellsichtiges, belarussisches Gesellschaftsporträt des 21. Jahrhunderts entstanden ist.

Im Nachhinein wirkt Aslı Erdoğans »Haus aus Stein« über das berüchtigte Folterzentrum Sansaryan Han prophetisch, denn nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung wurde die Autorin aus politischen Gründen verhaftet und über Monate im Gefängnis festgehalten. »Haus aus Stein« ist ein symphonisch komponierter Roman über Gefangenschaft und den Verlust aller Sicherheiten. Ein Bewältigungsversuch einer Überwältigten, das Zeugnis der Begegnung mit willkürlicher Gewalt, brutaler Einsamkeit und radikaler Verlorenheit.

Der kenianische Schriftsteller Ngũgĩ wa Thiong’o zählt zu den wichtigsten Erzählern Afrikas. »Herr der Krähen« ist eine Satire auf den Prototypen des afrikanischen Despoten. Der Roman spielt in der fiktiven Freien Republik Aburiria, deren Herrscher von einer mysteriösen Krankheit überrascht wird: er bläht sich wie ein Ballon auf und hängt seither unter der Zimmerdecke. Kein Arzt kann ihm helfen, nur der ›Herr der Krähen‹. »Herr der Krähen« ist ein universeller Diktatorenroman, der sich, geschrieben in der Tradition des mündlichen Erzählens, trotz des schweren Themas durch seine erstaunliche Leichtigkeit auszeichnet.

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