In der spanischen Literatur geht es häufig um die Leidenschaft für das Essen. Unzählige Romane, Krimis, Kurzgeschichten und Gedichte thematisieren die Qualität und die Symbolik der spanischen Küche in all ihren facettenreichen regionalen Ausgestaltungen. Alle, die schon einmal in das Leben einer spanischen Region eingetaucht sind, wissen eines ganz genau: Hier wird nicht einfach nur gegessen, hier wird das Essen in all seiner Pracht gefeiert!

Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, diesen Aspekt mit einer eigenen Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen »Literarischen Positionen in Europa« aufs Leidenschaftlichste zu würdigen.

Und damit das Ganze auch auf breiter Ebene gelingen kann, hat das Literaturbüro OWL für diesen Abend einen bunten kulturellen Mix an hochkarätigen Gästen eingeladen: So wird die Hannah-Ahrendt-Darstellerin und Ulrich-Wildgruber-Preis-Trägerin Friederike Becht ausgewählte Texte zum Thema Kulinarik in der spanischen Literatur rezitieren. Der Bogen spannt sich über Literatur aus mehreren Jahrhunderten. Vor allem die Epoche des Naturalismus bietet in dieser Hinsicht ein schier unerschöpfliches Reservoir. Im 19 Jahrhundert standen in der spanischen Literatur insbesondere die Themen Körperlichkeit und Gesellschaft auf der schriftstellerischen Agenda. Aber auch die zahlreichen kochenden Männer in Spanien werden literarisch gewürdigt. Zudem erfolgt auch ein Blick auf die moderne spanische Küche – denn dort wurde schließlich die Molekularküche begründet. Friederike Becht wendet sich sowohl lyrischen als auch erzählerischen Texten zu.

Passend dazu stellt der Fotograf und Koch Martin Steffen entsprechende Gerichte vor und bereite diese auch zum anschließenden allgemeinen Verzehr zu. Sie sind herzlich eingeladen, diese wohlschmeckenden Speisen zu verköstigen – dies ist im Eintrittspreis enthalten.

Darüber hinaus wird die international bekannte Sommerhit-Band Marquess mit extra für die Veranstaltung konzipierten Neuinterpretationen von spanischen Songs überraschen. Der Künstlerische Leiter des Literaturbüros OWL, Karsten Strack, wird diese abwechslungsreiche Veranstaltung moderieren.

Der spanische Bestsellerautor Fernando Aramburu stellt seinen neuen Roman »Reise mit Clara durch Deutschland« vor. Wie er selbst sagt, handelt es sich dabei um sein »glücklichstes Buch«.

Entstanden ist das neue Werk bereits vor dem Bestseller »Patria«. »Reise mit Clara durch Deutschland« ist ein autofiktionaler Roman, in dem ein nicht gerade vom Erfolg verwöhnter spanischer Autor seine Ehefrau Clara auf einer Recherchereise durch Deutschland begleitet. Sie soll einen Reiseführer verfassen. Er macht die Fotos dazu. Die Reise beginnt in Bremen, geht nach Goslar und Berlin. Süddeutschland ist das nächste Ziel. Doch als ihr Hund Goethe erkrankt, kommt alles anders als gedacht.

Mit viel Charme und hintergründigem Humor blickt Aramburu auf seine Wahlheimat Deutschland, auf seinen Hund und vor allem auf eine sehr selbstständige Frau, die Kerzenlicht beim Abendessen mag, alle Moden beharrlich ignoriert, dafür immer einen Plan hat, auch wenn ihm so mancher spanisch vorkommt. Eine höchst vergnügliche Lektüre über das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen. Meisterhaft erzählt von einem der bedeutendsten Autoren der spanischen Gegenwartsliteratur.

Fernando Aramburu wurde 1959 in San Sebastian im Baskenland geboren. Seit Mitte der 1980er Jahre lebt er in Hannover. Für seine Romane wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Premio Vargas Llosa, dem Premio Biblioteca Breve, dem Premio Euskadi und zuletzt, für »Patria«, mit dem Premio Nacional de la Critica, dem Premio Nacional de Narrativa und dem Premio Strega Europeo. »Patria« wurde als Serie für HBO verfilmt.

Die deutschen Textauszüge werden an diesem Abend vom Schriftstellerkollegen Patrick Salmen (Dortmund) gelesen. Salmen verfügt über eine der markantesten Lesestimmen in Deutschland – über »eine Stimme, die so recht geeignet scheint für Gute-Nacht-Geschichten«, urteilt z. B. der Kurier. Das Gespräch mit Fernando Aramburu führt der Redakteur und Moderator Joachim Dicks.

Eine der wohl bekanntesten Figuren der spanischen Literaturgeschichte ist der wundersame Ritter Don Quijote. In der musikalischen Comic-Lesung der Schauspielerin und Sprecherin Mareike Hein ist er als schrulliger Held, der gegen Windräder kämpft, zu erleben. Begleitend zur Lesung werden die Bilder des Autors und Zeichners Flix eingeblendet.

2012 hat Flix mit seinem Comic »Don Quijote« eine moderne Annäherung an den Ritter von der tragischen Gestalt vorgelegt. Seine Adaption ist eine komische Mischung aus Klassiker und Popkultur, Slapstick und Tragik. Flix‘ »Don Quijote« erschien zunächst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Fortsetzungsgeschichte und dann in Buchform.

Dragan Ribić greift mit seinem Akkordeon das Abenteuer des Don Quijotes des 21. Jahrhunderts atmosphärisch auf und führt den berühmten Kampf gegen die Windmühlen in der Musik fort.

Zum Auftakt der Veranstaltungen im Detmolder Sommertheater widmet sich die Bonner Romanistin Dr. Monika Wehrheim einem der zentralsten Themen in der spanischen Literatur. Unter dem Titel »Gegen das Vergessen: Die Auseinandersetzung mit Bürgerkrieg und Franco-Diktatur in der spanischen Literatur« gibt sie erläuternde Einblicke in unterschiedliche Texte, die sich dieser prägendsten Episode der jüngeren spanischen Geschichte literarisch zuwenden.

Damit der Vortrag noch greifbarer wird, liest die Fernsehschauspielerin, Sprecherin und Autorin Rike Schmid (Berlin) ausgewählte Textpassagen. Sie begann ihre Schauspielkarriere 1999 mit der ARD-Serie »Aus gutem Haus«, über 50 weitere Rollen in Serien, Kino- und Fernsehfilmen folgten, darunter »Der Fürst und das Mädchen« und »Baal«. International besetzte sie u. a. Hauptrollen im italienischen RAI-Mehrteiler »Maltese« und in der israelischen Serie »The Conductor«. 2021 spielt sie in dem Kinofilm »Die Schule der Magischen Tiere” neben Frederick Lau und Nadja Uhl.

Musikalisch gerahmt wird die Veranstaltung durch Marc Zumsande (Kirchgellersen), der einige Stücke auf der Gaita Gallega spielen wird, der traditionellen Sackpfeife, die die keltischen Einflüsse im Norden Spaniens kulturell erfahrbar macht.

Poetry Slam ist ein moderner Dichterwettstreit, bei dem die Poet*innen mit selbst verfassten Texten im friedlichen Wortduell gegeneinander antreten und bei dem das Publikum entscheidet, wer gewinnt.

Diese moderne Darbietungsform von Literatur wurde Mitte der 1980er Jahre in den USA begründet und ist seit den mittleren 1990er Jahren in Deutschland ein immer stärker wachsender Teil des jungen literarischen Lebens. Auch in Spanien hat Poetry Slam Einzug gehalten – wenngleich etwas später. Hier slammen junge und ältere Poet*innen seit gut zehn Jahren vor einem begeisterten Publikum.

In der Paderborner Kulturkneipe Sputnik wird es im Rahmen einer Poetry Slam Show zum Aufeinandertreffen der bekannten spanischen Slammerin Claudia Gutiérrez (Santander) sowie der beiden ostwestfälischen Dichterinnen Sarah Lau (Paderborn) und Jamie Postler (Rietberg) kommen.

Claudia Gutiérrez ist nicht nur die amtierende Poetry-Slam-Meisterin von Madrid, sondern auch Moderatorin und Organisatorin des Slams in Santander (Kantabrien). Sarah Lau wurde deutschsprachige U20-Vizemeisterin und mehrfache OWL-U20-Meisterin im Poetry Slam und ist Moderatorin des Paderborner U20-Slams. Ein absoluter Shooting-Star der westfälischen Poetry-Slam-Szene stammt ebenfalls aus Ostwestfalen-Lippe: Jamie Postler ist OWL-U20-Vizemeisterin und war bereits als 17-Jährige für die NRW-Meisterschaften 2019 qualifiziert.

Moderiert wird das Event von Karsten Strack (Paderborn). Strack ist Geschäftsführer des weltweit größten Poetry-Slam-Verlags Lektora und Künstlerischer Leiter des Literaturbüros OWL.

Im Anschluss an die Slam-Veranstaltung gibt es eine Aftershow-Party mit DJ Simone Schneider.

10. August 2021

Don Quijote

Seit über 400 Jahren behauptet sich ein fahrender Ritter in der Weltliteratur, der eigentlich gar keiner ist: Don Quijote besteht Abenteuer, wo es nichts zu bestehen gibt. Er hält Windmühlen für Riesen und Herbergen für Schlösser.

Das Meisterwerk des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes gilt regelrecht als Sinnbild für Träumerei und Abenteuer. »„Dort warten 30 oder mehr ungeheure Riesen“«, spricht Don Quijote zu Freund Sancho Panza, »„welche Riesen?!“, entgegnet er, „diese Erscheinungen sind keine Riesen, sondern Windmühlen!“«. Und dennoch: Don Quijote stürmt mit erhobener Lanze auf die vermeintlichen Riesen los. Vergeblich!

Der Kampf des Romanhelden verbindet Lesen, Literatur und die Auswirkungen einer unbegrenzten Fantasie. Die Schauspielerin Natascha Mamier liest Passagen aus dem Klassiker und erweckt den selbsternannten Ritter zum Leben.

05. August 2021

Fräulein Nette unterwegs

Im Rahmen des Projektes »Fräulein Nette unterwegs« des Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) bespielt das Literaturbüro OWL einen Nachmittag lang den Park von Schloss Wewer. Auf weiten Wiesenflächen und zwischen uralten Bäumen, Flusslauf und Haselnusstrauchlaubengang stellen Alice Hasters und Rike Scheffler ihre Auftragsarbeiten vor.

Die Autor*innen lesen und performen ihre Auftragsarbeiten zu den eng mit Annette von Droste-Hülshoff verbundenen Aspekten »Scham«, »Scheitern« oder »Schönheit«. Darüber hinaus präsentieren Studierende der Universität Paderborn ihre im Rahmen des Seminars »Schönheit, Scham und Scheitern – Annette von Droste-Hülshoff im Spiegel der Gegenwartsliteratur« entstandenen Texte.

Alice Hasters thematisiert in »Ich spiele mit dem Gedanken, mich zu löschen« die Scham und den Druck, die durch (nichtzutreffende) Zuschreibungen in Social Media erwachsen können. Sie selbst hatte für eine Weile ihre Social Media Accounts gelöscht und konnte im Anschluss viele Spekulationen lesen, warum sie dies getan habe. Aber obwohl diese Vermutungen nicht zutrafen, gab es scheinbar nur noch die Auswahl zwischen falsch und falsch, wie sie damit umgehen sollte.  »bergen«, die transdisziplinäre Poesie Performance der Lyrikerin und Musikerin Rike Scheffler, ist ein auditives Fundstück, ein Archiv aus der Zukunft und eine Karte zu ihr hin. Hier sammelt und pflegt ein menschliches, zukünftiges Ich verzweifelt, liebevoll und widerständig, was es angesichts eines konkret drohenden ultimativen Scheiterns, des menschlichen Untergangs, umso stärker behüten will. Mit Stimme, Loopmaschine, Synthesizer und Effektgeräten kreiert sie Live-Verdichtungen von Sprache, Sound und Gesang.

»Fräulein Nette unterwegs« ist ein realer und performativer Parforceritt mit Annette von Droste-Hülshoff, auf Basis von Karen Duves Roman »Fräulein Nettes kurzer Sommer«. Die Autorin beschreibt in ihm nicht nur die amouröse »Jugendkatastrophe« der Droste, sondern thematisiert auch die zahlreichen Verwandtenbesuche und die damit einhergehenden beschwerlichen Reisen zu jener Zeit. Im Rahmen des vielteiligen Projektes des CfL begibt sich Karen Duve Anfang September mit der Sängerin Bettina Bruns zu Pferd auf die historische Reiseroute von Münster nach Brakel, anschließend geht es mit allerhand weiteren Künstler*innen und Publikum zurück. An verschiedenen Droste-Orten sind dann unterschiedlichste Programme zu erleben.

Die Veranstaltung findet inhaltsgleich dreimal statt, Startzeiten sind 15:00 / 17:00 und 19:00 Uhr. Bitte achten Sie bei der Kartenbestellung auf die passende Zeit.

Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.

Welche Geschichten gab es in Lemgo für den Autor Thomas Pletzinger zu entdecken? Und wie beschrieb im Gegensatz dazu der in Lemgo geborene Forschungsreisende Engelbert Kaempfer seine Erlebnisse im Orient des 17. Jahrhunderts? In ihren Lesungen stellen Thomas Pletzinger und August Zirner den Blick nach und aus Lemgo gegenüber.

Im August letzten Jahres machte sich Thomas Pletzinger auf den Weg nach Ostwestfalen-Lippe, genauer gesagt nach Lemgo. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt näherte der Schriftsteller sich bekannten und weniger bekannten Orten und versuchte zu ergründen, was die Alte Hansestadt ausmacht. »Es ist immer eine interessante Herausforderung, sich einem für mich gänzlich unbeschrieben Ort mit dem Notizbuch zu nähern. Welche Geschichte drängt sich auf, was wird erst auf den zweiten Blick sichtbar?«, verriet er vorab.

Thomas Pletzinger versteht es, genau hinzuschauen, den Dingen nachzugehen und im Offensichtlichen das Überraschende zu entdecken. Seine Eindrücke, die Begegnungen mit Menschen in Lemgo und Gedanken, die ihn während seines Aufenthalts umtrieben, waren Ausgangspunkt seiner Auftragsarbeit. Ein Jahr später spiegelt die Geschichte des Textes aber auch die Geschichte der Pandemie, »so oft verschoben und fast aus einem anderen Leben«, schreibt Thomas Pletzinger. Im Alten Ratssaal von Lemgo erlebt der Text seine Premiere.

Das genaue Hinsehen war auch dem Lemgoer Arzt Engelbert Kaempfer, der posthum als einer der bedeutendsten deutschen Orientreisenden des 17. Jahrhunderts gilt, zu eigen. Seine fast zehnjährige Forschungsreise von 1683 bis 1693 führte ihn über Russland und Persien in das damals für Europäer*innen unzugängliche Japan. Seine detaillierten Beobachtungen zu Menschen, Herrschaftsstrukturen, Schrift und Sprache, botanischen Phänomenen oder medizinischen Aspekten der bereisten Länder wurden zu Klassikern. Für Kaempfer zählte nur die eigene Erfahrung, er »koche … nicht von anderen gekochten Kohl wieder auf«. Der Schauspieler August Zirner liest aus den großen Werken Kaempfers, den »Amoenitates« und dem Japanwerk, sowie aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen.

Staffellesung in Ostwestfalen-Lippe

»Text auf Raten« präsentiert Klassiker der (Welt)literatur in Ostwestfalen-Lippe. Lesungen aus großen literarischen Werken werden mit zeitgenössischen Rezeptionen auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr steht Thomas Manns »Buddenbrooks« im Fokus.

Rate 4: Text und Kulinarik

Die vierte Rate greift die Speisen in den »Buddenbrooks« auf und serviert gemeinsam mit der Buchhandlung »Markus« im Restaurant »Appelbaum« eine kulinarisch-literarische Mélange aus buddenbrookschen Speisen und Texten.

Die Lesung des Schauspielers Hartmut Jonas nimmt ihren Ausgang bei den opulenten, der Tradition verpflichteten Essen der Buddenbrooks, die für die Patrizierfamilie Repräsentationsformen im gesellschaftlichen Gefüge der Hansestadt waren. Von der Tischgemeinschaft waren jedoch diejenigen ausgeschlossen, die als nicht standesgemäß erachtet wurden, wie z. B. die von Christian Buddenbrook geliebte Tänzerin Aline Puvogel. Dem Drittgeborenen wurde schon als Kind vom großen Festessen »verdammt übel« – und auch im weiteren Verlauf des Romans verderben ihm die an ihn gerichteten Erwartungen und Aufgaben den Lebensgenuss. Die Lesung begleitet Christian vom ersten Familienessen bis zum einsamen Ende in der Anstalt.

Das Buddenbrook-Menü

Sieben-Kräutercrèmesuppe
mit gerösteten Brotwürfeln
*
Gebeiztes Lendchen vom Landschwein an Portwein-Schalotten-Sauce
mit gefülltem Gemüse und gebratenen Kartoffelkugeln
*
Plettenpudding

* * *

Das Buddenbrook-Menü: vegane Variante

Vegane Kräutersuppe
mit gerösteten Brotwürfeln
*
Geschmortes Gemüse im Pergament
mit Pommes Mousseline und gebratene Kartoffelkugeln
*
Veganer Plettenpudding

Rate 1: Text und Film

14. September 2021, Kino Bad Driburg

Rate 2: Text und Musik

15. September 2021, Buchhandlung Blume, Oerlinghausen

Rate 3: Text und Theater

16. September 2021, Bunker Ulmenwall, Bielefeld

Die Buddenbrooks auf Reisen in OWL

An vier aufeinanderfolgenden Abenden werden an vier unterschiedlichen Orten die »Buddenbrooks« von Künstler*innen vielfältig interpretiert. Als roter Faden ziehen sich die Lesungen aus dem Originaltext durch die Veranstaltungsreihe, sie korrespondieren mit Musik, Film, Tanz oder kulinarischem Genuss. Natürlich kann »Text auf Raten« den umfangreichen Text nicht in Gänze zu Gehör bringen, ausgewählte Sequen­zen vermitteln jedoch unterschiedliche Perspektiven des Werkes, so dass ein leichtfüßiger Gesamteindruck entsteht.

Rainer Maria Rilke war sich nach der Lektüre der Buddenbrooks gewiss: »Man wird sich diesen Namen unbedingt notieren müssen.« Denn für Rilke vereint Thomas Manns Roman über den Verfall der Patrizierfamilie Johann Buddenbrook die Kunst des Chronisten und die des Dichters so kunstvoll, dass man »die beiden gewichtigen Bände Seite für Seite mit Aufmerksamkeit und Spannung liest ohne zu ermüden, ohne etwas zu überschlagen, ohne das geringste Zeichen von Ungeduld oder Eile.« Geteilt wurde diese Begeisterung von zahlreichen Leser*innen ebenso wie vom Nobelpreiskomitee, das Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur für die »Buddenbrooks« verlieh.

Für seine »Buddenbrooks« verwendete der junge Thomas Mann nicht nur Auszüge aus Salongesprächen aus seiner Lübecker Zeit, er sammelt außerdem Kochrezepte und die Lebensläufe von Familienmitgliedern, Freund*innen und Feind*innen. Entstanden ist einer der ersten Gesellschaftsromane in deutscher Sprache von Weltgeltung, der sich vor allem durch die feine Darstellung von inneren, von psychischen Zuständen und Entwicklungen seiner Figuren auszeichnet. Auch heute sind die »Buddenbrooks« noch aktuell: der Frage nach Kontinuität, Erwartungen, Zwängen und möglichen Gegenentwürfen steht jede jüngere Generation aufs Neue gegenüber.

Karten gibt es online oder in der Buchhandlung Markus, Münsterstraße 9 (Weberhaus), 33330 Gütersloh, Telefon 05241 28888, oder im Ringhotel und Restaurant Appelbaum, Neuenkirchener Straße 59, 33332 Gütersloh, Telefon 05241 95510.

Staffellesung in Ostwestfalen-Lippe

»Text auf Raten« präsentiert Klassiker der (Welt)literatur in Ostwestfalen-Lippe. Lesungen aus großen literarischen Werken werden mit zeitgenössischen Rezeptionen auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr steht Thomas Manns »Buddenbrooks« im Fokus.

Rate 3: Text und Tanz

Die Theateradaption der an sich schon dramatischen Geschichte vom Verfall der Patrizierfamilie Buddenbrook steht im Mittelpunkt der dritten Rate. Im Bunker Ulmenwall sind die Schauspieler*innen Johanna Falckner und Alois Reinhardt in Lesung, schauspielerischer und tänzerischer Interpretation der Buddenbrooks zu erleben.

Johanna Falckner und Alois Reinhardt standen bereits bei der Buddenbrooks-Inszenierung des Theaters Bonn (2016) als Tony und Christian Buddenbrook auf der Bühne. Für »Text auf Raten« entwickeln sie einen dramatischen Abend für zwei Personen, an dem sich Lesungen aus Thomas Manns Roman mit dialogischen Szenen und tänzerischen Interpretationen der »Buddenbrooks« auf Grundlage von John von Düffels Bühnenfassung abwechseln. Inhaltlich geht es um Tony Buddenbrooks unglückliche Lieben und Ehen, auf die sie gemeinsam mit ihrem Bruder Christian zurückblickt.

Rate 1: Text und Film

14. September 2021, Kino Bad Driburg

Rate 2: Text und Musik

15. September 2021, Buchhandlung Blume, Oerlinghausen

Rate 4: Text und Kulinarik

17. September 2021, Restaurant Appelbaum, Gütersloh

Die Buddenbrooks auf Reisen in OWL

An vier aufeinanderfolgenden Abenden werden an vier unterschiedlichen Orten die »Buddenbrooks« von Künstler*innen vielfältig interpretiert. Als roter Faden ziehen sich die Lesungen aus dem Originaltext durch die Veranstaltungsreihe, sie korrespondieren mit Musik, Film, Tanz oder kulinarischem Genuss. Natürlich kann »Text auf Raten« den umfangreichen Text nicht in Gänze zu Gehör bringen, ausgewählte Sequen­zen vermitteln jedoch unterschiedliche Perspektiven des Werkes, so dass ein leichtfüßiger Gesamteindruck entsteht.

Rainer Maria Rilke war sich nach der Lektüre der Buddenbrooks gewiss: »Man wird sich diesen Namen unbedingt notieren müssen.« Denn für Rilke vereint Thomas Manns Roman über den Verfall der Patrizierfamilie Johann Buddenbrook die Kunst des Chronisten und die des Dichters so kunstvoll, dass man »die beiden gewichtigen Bände Seite für Seite mit Aufmerksamkeit und Spannung liest ohne zu ermüden, ohne etwas zu überschlagen, ohne das geringste Zeichen von Ungeduld oder Eile.« Geteilt wurde diese Begeisterung von zahlreichen Leser*innen ebenso wie vom Nobelpreiskomitee, das Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur für die »Buddenbrooks« verlieh.

Für seine »Buddenbrooks« verwendete der junge Thomas Mann nicht nur Auszüge aus Salongesprächen aus seiner Lübecker Zeit, er sammelt außerdem Kochrezepte und die Lebensläufe von Familienmitgliedern, Freund*innen und Feind*innen. Entstanden ist einer der ersten Gesellschaftsromane in deutscher Sprache von Weltgeltung, der sich vor allem durch die feine Darstellung von inneren, von psychischen Zuständen und Entwicklungen seiner Figuren auszeichnet. Auch heute sind die »Buddenbrooks« noch aktuell: der Frage nach Kontinuität, Erwartungen, Zwängen und möglichen Gegenentwürfen steht jede jüngere Generation aufs Neue gegenüber.

Staffellesung in Ostwestfalen-Lippe

»Text auf Raten« präsentiert Klassiker der (Welt)literatur in Ostwestfalen-Lippe. Lesungen aus großen literarischen Werken werden mit zeitgenössischen Rezeptionen auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr steht Thomas Manns »Buddenbrooks« im Fokus.

Rate 2: Text und Musik

Die zweite Rate widmet sich mit Form und Inhalt der Musik in »Buddenbrooks«. »Tony war unmusikalisch; die meisten Buddenbrooks und alle Krögers waren es.« Erst als Gerda, Thomas Buddenbrooks Ehefrau, mit ihrer Stradivari einzieht, wird Musik ein zentraler Bestandteil des buddenbrookschen Lebens. Besonders für Hanno, Gerdas und Thomas Sohn, ist Musik Lebenselixier. Und wird für Thomas Buddenbrook damit zum Stein des Anstoßes, der seinen Sohn von dem ihm vorgezeichneten Weg des Kaufmanns abbringt.

Die Schauspielerin Johanna Krumstroh liest in der Buchhandlung Blume Auszüge aus dem Roman, die Hanno, Gerda und Thomas und ihre Verbundenheit und Entfremdung durch die Musik in den Fokus nimmt. Oli Bott greift mit seinem Vibraphon die Atmosphäre und musikalischen Bezüge des Textes auf und verbindet sie kongenial mit Thomas Manns Worten.

Rate 1: Text und Film

14. September 2021, Kino Bad Driburg

Rate 3: Text und Theater

16. September 2021, Bunker Ulmenwall, Bielefeld

Rate 4: Text und Kulinarik

17. September 2021, Restaurant Appelbaum, Gütersloh

Die Buddenbrooks auf Reisen in OWL

An vier aufeinanderfolgenden Abenden werden an vier unterschiedlichen Orten die »Buddenbrooks« von Künstler*innen vielfältig interpretiert. Als roter Faden ziehen sich die Lesungen aus dem Originaltext durch die Veranstaltungsreihe, sie korrespondieren mit Musik, Film, Tanz oder kulinarischem Genuss. Natürlich kann »Text auf Raten« den umfangreichen Text nicht in Gänze zu Gehör bringen, ausgewählte Sequen­zen vermitteln jedoch unterschiedliche Perspektiven des Werkes, so dass ein leichtfüßiger Gesamteindruck entsteht.

Rainer Maria Rilke war sich nach der Lektüre der Buddenbrooks gewiss: »Man wird sich diesen Namen unbedingt notieren müssen.« Denn für Rilke vereint Thomas Manns Roman über den Verfall der Patrizierfamilie Johann Buddenbrook die Kunst des Chronisten und die des Dichters so kunstvoll, dass man »die beiden gewichtigen Bände Seite für Seite mit Aufmerksamkeit und Spannung liest ohne zu ermüden, ohne etwas zu überschlagen, ohne das geringste Zeichen von Ungeduld oder Eile.« Geteilt wurde diese Begeisterung von zahlreichen Leser*innen ebenso wie vom Nobelpreiskomitee, das Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur für die »Buddenbrooks« verlieh.

Für seine »Buddenbrooks« verwendete der junge Thomas Mann nicht nur Auszüge aus Salongesprächen aus seiner Lübecker Zeit, er sammelt außerdem Kochrezepte und die Lebensläufe von Familienmitgliedern, Freund*innen und Feind*innen. Entstanden ist einer der ersten Gesellschaftsromane in deutscher Sprache von Weltgeltung, der sich vor allem durch die feine Darstellung von inneren, von psychischen Zuständen und Entwicklungen seiner Figuren auszeichnet. Auch heute sind die »Buddenbrooks« noch aktuell: der Frage nach Kontinuität, Erwartungen, Zwängen und möglichen Gegenentwürfen steht jede jüngere Generation aufs Neue gegenüber.

Staffellesung in Ostwestfalen-Lippe

»Text auf Raten« präsentiert Klassiker der (Welt)literatur in Ostwestfalen-Lippe. Lesungen aus großen literarischen Werken werden mit zeitgenössischen Rezeptionen auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr steht Thomas Manns »Buddenbrooks« im Fokus.

Rate 1: Text und Film

Wie die millionenfach gelesenen »Buddenbrooks« in Serien und Filme umgesetzt wurden, zeigt die erste Rate. Im Kino Bad Driburg sind Auszüge aus verschiedenen Verfilmungen zu sehen und liefern einen kleinen Querschnitt der Filmgeschichte der »Buddenbrooks«. Die erste Verfilmung von 1923 war monochrom und stumm und auch der Kinofilm von 1959 lief noch als Schwarz-Weiß-Film über die Leinwände. 1979 wurden die »Buddenbrooks« in elf Teilen aufwendig fürs Fernsehen produziert und mit Heinrich Breloers Verfilmung von 2008 sind die »Buddenbrooks« trotz historischer Kulisse im 21. Jahrhundert angekommen.

Der Sprecher Andreas Ladwig liest Textsequenzen aus »Buddenbrooks« und spannt damit einen inhaltlichen Bogen zwischen den verschiedenen Filmauszügen. Der Filmquerschnitt bietet am ersten Abend einen einführenden Überblick zum Werk.

Rate 2: Text und Musik

15. September 2021, Buchhandlung Blume, Oerlinghausen

Rate 3: Text und Theater

16. September 2021, Bunker Ulmenwall, Bielefeld

Rate 4: Text und Kulinarik

17. September 2021, Restaurant Appelbaum, Gütersloh

Die Buddenbrooks auf Reisen in OWL

An vier aufeinanderfolgenden Abenden werden an vier unterschiedlichen Orten die »Buddenbrooks« von Künstler*innen vielfältig interpretiert. Als roter Faden ziehen sich die Lesungen aus dem Originaltext durch die Veranstaltungsreihe, sie korrespondieren mit Musik, Film, Tanz oder kulinarischem Genuss. Natürlich kann »Text auf Raten« den umfangreichen Text nicht in Gänze zu Gehör bringen, ausgewählte Sequen­zen vermitteln jedoch unterschiedliche Perspektiven des Werkes, so dass ein leichtfüßiger Gesamteindruck entsteht.

Rainer Maria Rilke war sich nach der Lektüre der Buddenbrooks gewiss: »Man wird sich diesen Namen unbedingt notieren müssen.« Denn für Rilke vereint Thomas Manns Roman über den Verfall der Patrizierfamilie Johann Buddenbrook die Kunst des Chronisten und die des Dichters so kunstvoll, dass man »die beiden gewichtigen Bände Seite für Seite mit Aufmerksamkeit und Spannung liest ohne zu ermüden, ohne etwas zu überschlagen, ohne das geringste Zeichen von Ungeduld oder Eile.« Geteilt wurde diese Begeisterung von zahlreichen Leser*innen ebenso wie vom Nobelpreiskomitee, das Thomas Mann 1929 den Nobelpreis für Literatur für die »Buddenbrooks« verlieh.

Für seine »Buddenbrooks« verwendete der junge Thomas Mann nicht nur Auszüge aus Salongesprächen aus seiner Lübecker Zeit, er sammelt außerdem Kochrezepte und die Lebensläufe von Familienmitgliedern, Freund*innen und Feind*innen. Entstanden ist einer der ersten Gesellschaftsromane in deutscher Sprache von Weltgeltung, der sich vor allem durch die feine Darstellung von inneren, von psychischen Zuständen und Entwicklungen seiner Figuren auszeichnet. Auch heute sind die »Buddenbrooks« noch aktuell: der Frage nach Kontinuität, Erwartungen, Zwängen und möglichen Gegenentwürfen steht jede jüngere Generation aufs Neue gegenüber.

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